Der Aufruf in nur drei WhatsApp-Gruppen in der Bokeloher Kirchengemeinde durch die Pastorin hat eine Lawine ins Rollen gebracht: Wie im Drive-In zur Mittagszeit rollte Auto und Auto aus der ganzen Region an der Kirche vorbei, hielt kurz an, und spontan herbeigeeilte Helferinnen und Helfer nahmen die Spenden in Empfang: Von der Einkaufstasche mit Lebensmitteln über Kinderwagen und Spielsachen bis zu Bettdecken, Schlafsäcken und warmer Baby-, Kinder- und Erwachsenenkleidung kamen zwei Tage lang Schätze in unserem Gemeindesaal zusammen! Den Helferinnen und Helfern sei an dieser Stelle besonders herzlich gedankt für stundenlange Mitarbeit. Und das Besondere in dieser schrecklichen Zeit: Alle haben sich bedankt! Die Ehenamtlichen und ihre Pastorin sagten immer wieder "Danke" für die große Spendenbereitschaft der Menschen - nicht wenige waren vorher noch in der Drogerie gewesen, um Hygieneartikel in zigfacher Menge zu kaufen. Die Spenderinnen und Spender bedankten sich ebenso bei uns, dass wir diese Aktion initiiert hätten und dass sie auf diese Weise wenigstens ein bisschen tun konnten. Und selbst manch ehrenamtlicher Helfer sagte zwischendurch: "Ich hatte mir den Nachmittag zwar anders vorgestellt, aber das fühlt sich richtig gut an!" Ein großes Dankeschön geht außerdem an die Johanniter in Wunstorf, die uns unterstützt und mit 5 Helfern und einem 7,5-Tonner für den Transport von Bokeloh nach Rehburg, Loccum und Münchehagen gesorgt haben.
Die Spenden wurden von drei verschiedenen Initiativen an die ukrainische Grenze gebracht. Sie wurden nicht einfach abgeladen, sondern z.B. der eine Transport, koordiniert von Markus Schrot, wurde in dem polnischen Grenzort Cieszanow in Rücksprache mit zwei ehrenamtlichen polnischen Hilfsorganisationen und dem ukrainischen Militär zusammen mit ukrainischen und polnischen Freiwilligen in ukrainische Transporter umgeladen und dann über die Grenze in Kriegsgebiete gebracht.
Im Dorf Bokeloh leben viele Menschen, die schon an die 80 gehen und selber eine Flucht hinter sich haben. In den Jahren nach dem 2. Weltkrieg war Wunstorf schon einmal ein Lande-Platz für Vertriebene und Geflüchtete. Da kommt so manche Erinnerung dieser Tage hoch. Erhalten wir uns die Einfühlungsvermögen und die Solidarität, die derzeit spürbar ist!