Als Pastorin in der ev.-luth. Landeskirche Hannovers schäme ich mich in diesen Tagen, die Insitution Kirche zu vertreten. Dies gebe ich zu. Auch in der evangelischen Kirche haben Pastoren und andere Menschen, die hier arbeiten, das Verbrechen von sexualisierter Gewalt an Menschen verübt, die in einem Vertrauensverhältnis zu ihnen standen. Auch in den evangelischen Kirchenleitungen wurden solche Taten runtergespielt und vertuscht.
Ich als Pastorin schweige dazu nicht. Klar, diese Verbrechen sind nicht wiedergutzumachen. Aber ich will das Meine dazu tun, dass die Kirche in Bokeloh sich um Hilfsbedürftige kümmert und sie schützt. Hierbei unterstützt mich der Kirchenvorstand. Wir führen Präventionsfortbildungen für die Ehrenamtlichen durch, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten, außerdem fordern wir von den Ehrenamtlichen in der Gemeinde regelmäßig Führungszeugnisse an und nehmen teil an der Rahmenvereinbarung Kinderschutz der Region Hannover. Bei Kirche mit Kindern (KiMiKi) geht es um die Stärkung der Persönlichkeit, im Konfirmandenunterricht veranstalten wir Friedensworkshops und laden die Kinder und Jugendlichen ein, Jesus als ein Vorbild anzuerkennen, der Friedfertigkeit statt Gewalt gelehrt und gelebt hat.
Darum wollen wir nichts verschweigen und alles dafür tun, dass das Vertrauen in die Kirche in Bokeloh erhalten bleibt. Denn es ist ernst: „Eine Kirche, in der Menschen nicht sicher sind, verfehlt ihre Aufgabe und hat keine Zukunft.“ (Kristin Jahn, Kirchentag)
Ihre und eure Susanne v.Stemm, Pastorin
Links zum Thema:
Anlaufstelle für Betroffene
Veröffentlichung der aktuellen Missbrauchsstudie ForuM
Informationen zu den Themen Prävention, Intervention und Aufarbeitung in der Landeskirche Hannovers gibt es auf der Internetseite der Fachstelle Sexualisierte Gewalt der Landeskirche Hannovers.